Harte Landarbeit als tatkräftige Arbeit an den Werken Gottes
Die "Saterlandkarte" des Melchior Droste
von 1588.
Für die hohe Anzahl an Laienbrüdern und Laienschwestern in den friesischen Häusern füllte die harte Landarbeit nahezu vollständig das Alltagsleben. Der Komtur und auch die Priesterbrüder widmeten sich hingegen anderen Tätigkeiten, wie etwa dem Abschreiben von kirchlichen Schriften.
Ein Klostervorsteher in Friesland stand aber auch der umliegenden Gemeinde in wichtigen Rechtsangelegenheiten zur Seite und übernahm daher eine wichtige Funktion in der Öffentlichkeit. Die friesischen Klöster besiegelten und verwahrten Rechtsdokumente der Gemeindemitglieder.
Auch gab es einige friesische Brüder, die eine Universität besucht hatten. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass die Bewohner der Klöster ihr Leben vor allem Gott widmeten. In diesem Sinne wurde auch die harte Landarbeit als tatkräftige Arbeit an den Werken Gottes verstanden. Die Klosterbewohner suchten hinter den Klostermauern Ruhe und Abgeschiedenheit, um ihr Leben in tiefer Frömmigkeit führen zu können.
Für die Menschen aus der Umgebung hatten die Klöster jedoch noch eine weitere Funktion: Sie sicherten die Gemeinde gegen die Risiken des Jenseits ab. Die Mönche und Nonnen beteten und verlasen Seelenmessen für sich und die Gläubigen, um auf diese Weise ihren Weg ins Paradies zu erleichtern.