Die Klosterkapelle

Ein einzigartiges Baudenkmal

Die Klosterkapelle in Bokelesch ist ein einzigartiges Baudenkmal von kulturhistorischem Wert. Nahezu als einziges Gebäude hat sie die Zerstörung sämtlicher klösterlicher Anlagen in den Wirren der Reformation überlebt und ist für uns ein herausragendes baugeschichtliches Zeugnis.

Untersuchungen lassen darauf schließen, dass gegen Ende des 13. Jahrhunderts an der Stelle der heutigen Kapelle zunächst eine rechteckige Saalkirche im Sinne des romanischen Baustiles gestanden hat. Im 15. Jahrhundert fand ein Umbau im gotischen Stil statt. Die Gründe für diesen Umbau können jedoch nur vermutet werden. Vielleicht war es der Wunsch nach einem neuen Stil oder auch die Baufälligkeit des Ostteils, der die Klosterbewohner von Bokelesch zu ihrem Bauvorhaben bewogen hat. Der gotische Umbau brachte Erneuerungen in den Fenstern und im gesamten Dachwerk. Der spätromanische Chorbau wurde abgerissen und durch einen gotischen Polygonalchor ersetzt. Neue Fenster brachten Licht in das Innere der Kapelle. Die vorherigen Holzkonstruktionen im Dachwerk wurden durch Dachziegel im Mönch/Nonne-Format ersetzt.

An die Kapelle schlossen sich die Gebäude der Klosterbewohner an. Mindestens ein Gebäude muss nördlich der Kapelle gestanden haben.

1587 ist das Leben in der Kommende Bokelesch erloschen. Alle Klosterbewohner waren verschwunden und die Gebäude der Kommende wurden nach und nach abgetragen. Lediglich die Kapelle blieb bestehen. Als dann die Zeit des Dreißigjährigen Krieges hereinbrach, wurde auch die Kapelle teilweise zerstört. Zeitweise war sie sogar eine Ruine und wurde zur Unterbringung von Soldaten und Vieh genutzt. Skelettfunde von gefallenen Soldaten rund um die Kapelle belegen dies. Erst 1676 wurde mit der Erneuerung des Daches und der Wiederherrichtung begonnen.



Impressionen: Die Johanniterkapelle Bokelesch von außen