Internationale Organisation unter zentraler Leitung
Die friesischen Häuser der Johanniter. Aus:
Die Johanniterkapelle in Bokelesch. Hg.
von Miroslav Piotrowski. 2. Aufl. Oldenburg:
Isensee 2007
Der Johanniterorden besaß eine internationale Organisation unter einer zentralen Leitung. Sie ergab sich aus den zahlreichen Schenkungen in Form von Land und Geld an den Orden. Die Ländereien in Europa wurden aufgeteilt in sieben Zungen. Eine davon war die deutsche Zunge, zu denen die Großpriorate Böhmen, Ober- und Niedergermanien, Dänemark, Schweden, Polen und Ungarn gehörten.
Diese Großpriorate, an dessen Spitze ein Großprior stand, teilten sich auf in kleinere Priorate oder auch Balleien genannt. In jedem Priorat gab es wieder einen eigenen Prior oder Ballei. Im niederdeutschen Ordensgebiet gab es eine Ballei, die den Namen „westfälische Ballei“ trug. Der Ballei dieser Ballei entstammte in der Regel dem Ordenshaus in Burgsteinfurt.
Zu dieser Ballei gehörten weitere kleine Ordenshäuser, die bei den Johannitern „Kommenden“ genannt wurden. Diese Ordenshäuser waren die Fundamente des Ordens. Sie zahlten in regelmäßigen Abständen Abgaben an die Ordenszentrale, um damit die militärischen Aktivitäten des Ordens auf finanzielle Weise zu unterstützen. 24 dieser Ordenshäuser finden wir in der friesischen Region.